Ein Rückblick von Jörg Marquardt, Zürcher Oberländer, anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums der Hustech im Jahr 2016...
«Wachstum gehörte von Anfang an zum Fahrplan der Hustech Installations AG aus Gossau, einem der grössten Spezialisten für Elektroinstallationen im Oberland. Schon im Gründungsjahr 1991 sagte der damalige wie heutige Geschäftsleiter Andreas Bühler gegenüber dem ZO, dass er seinen Personalbestand innert einiger Jahre von vier ausgelernten Berufsleuten auf zehn erhöhen wolle.
Damals befand sich der Firmensitz noch in der Rebhaldenstrasse: ein Provisorium, bestehend aus einer Garage und zwei Containern mit Bretterverschlag. Lange blieb man dort nicht: Aus akutem Platzmangel zog die Firma 1995 mit nunmehr elf Berufsleuten und fünf Lehrlingen ins Gossauer Industriegebiet, wo sie bis heute ansässig ist. «Auf diesem Areal konnten wir ein gesundes Wachstum hinbekommen», sagt Bühler. Heute beschäftigt das Unternehmen in Gossau und an seiner Niederlassung in Zürich insgesamt 110 Mitarbeiter, darunter 30 Lehrlinge.
Dass die Hustech AG zu dieser Grösse anwachsen konnte, verdankt sie nicht zuletzt den grossen Entwicklungsschüben in der Elektro- und Telekommunikations-Branche.
In der zweiten Hälfte der 90er Jahre entwickelte sich die Digitalisierung besonders dynamisch und eröffnete Elektrobetrieben neue Geschäftsfelder. Multimediale Gebäudeautomation zur elektronischen Überwachung und Steuerung von Strom-, Wärme- und Warmwasserverbrauch hielt allmählich Einzug. Parallel dazu differenzierten sich die Berufsbilder aus. Neue Berufe wie der Telematiker entstanden. «Schon 1991 hat sich diese Entwicklung abgezeichnet», so Bühler.
Den Anlass zur Firmengründung gaben jedoch nicht die guten Wirtschaftsprognosen, sondern enttäuschte Erwartungen: Andreas Leutenegger, Inhaber des gleichnamigen Installationsunternehmens aus Gossau, hatte sich darüber geärgert, dass er viele Kundenprojekte nicht termingerecht fertigstellen konnte, weil involvierte Elektrobetriebe nicht zuverlässig arbeiteten.
Ein eigenes Elektroinstallationsunternehmen sollte Abhilfe schaffen. Dazu wandte er sich an Bühler, der zu dieser Zeit die Installationsabteilung des Elektrizitätswerks Jona-Rapperswil leitete. Gemeinsam gründeten sie die Hustech AG und Bühler übernahm die Geschäftsleitung.
Längst hat Leutenegger seinen Aktienanteil von 50 Prozent an der Hustech an Bühler abgetreten. Dennoch arbeiten beide Unternehmen projektweise weiter zusammen.
In Zukunft dürfte die Zusammenarbeit noch intensiver werden. Denn beide haben sich dem wirtschaftlich zunehmend attraktiven Bereich erneuerbarer Energien verschrieben. Für die entsprechenden Lösungen, etwa die Installation von Fotovoltaikanlagen, können Hustech und Leutenegger ihre Fachkompetenzen strategisch bündeln, um den gemeinsamen Kunden Komplettlösungen anzubieten.
«In unserer Branche, die sich rasant verändert, müssen wir immer die neuesten Technologien beherrschen und anbieten können», sagt Bühler. Die Standards bei der Automation von privaten und gewerblichen Häusern seien massiv angestiegen.
Charakteristisch für Bühlers Branche ist die digitale Vernetzung von Prozessen in der Gebäudeinfrastruktur. Wo früher eine Ölheizung weitgehend autonom funktionierte, sind heute die Fotovoltaikanlage, Wärmepumpe und Wohnungslüftung aneinander gekoppelt. Die Hustech-Mitarbeiter sind dafür zuständig, die zentrale Steuerung dieser Anlage so zu programmieren, dass man sie leicht bedienen kann.
Einerseits ist Bühler froh, dass er seiner Belegschaft interessante und anspruchsvolle Projekte bieten kann. Andererseits fällt durch die fortschreitende technologische Entwicklung auch der Fachkräftemangel in seiner Branche stärker ins Gewicht: Nicht alle Berufsleute für die Bereiche Gebäudetechnik, Informatik oder Energietechnik kann die Hustech selber ausbilden.
Nachwuchssorgen hat die Hustech jedoch nicht. Die neuen Lehrstellen sind wieder alle vergeben. Was die Firma zu einem attraktiven Lehrbetrieb macht, ist nach Bühlers Einschätzung neben den abwechslungsreichen Projekten auch die breite Palette an Weiterbildungsprogrammen.
Von den sieben Lehrlingen, die ihre Lehre in diesem Jahr abgeschlossen haben, wurden zudem fünf übernommen. «Für ein gesundes Wachstum ist es wichtig, dass wir eine gute Lehrlingsausbildung anbieten und so unseren eigenen Nachwuchs generieren», sagt Bühler. «Dadurch bleibt unsere Firmenkultur erhalten, die für unseren Erfolg ausschlaggebend war.»
Um auch strukturell für die Zukunft fit zu sein, hat die Hustech im letzten Jahr ihre Firmenstruktur angepasst und ihre Geschäftsleitung erweitert. Denn nicht nur die langjährigen Kundenbeziehungen seien massgeblich für den Erfolg, sondern auch ein fachlich breit aufgestelltes Team.»